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Die Rolle Alarmins S100A8/A9 und seines Rezeptors TLR4/MD2 auf Thrombozyten in der Regulation der Inflammation, der Glykokalyx Integrität und der vaskulären Permeabilität während der Inflammation
Zusammenfassung

Visualisierung der Interaktion von Thrombozyten und Neutrophilen in vitro: Isolierte Neutrophile (grau) und Thrombozyten (grün) überströmen eine mit TNFα-stimulierte Monoschicht von bEnd.5 Zellen (Endothelzellen, Zellkerne mit CD31 rot gefärbt). Die Zeitrafferaufnahme wurde mit einem konfokalen Lasermikroskop durchgeführt.
Die endotheliale Glykokalyx ist eine dynamische Struktur an der Innenseite des Endothels und spielt eine zentrale Rolle in der Regulation der Gefäßpermeabilität. Hauptkomponenten der Glykokalyx sind membrangebundene Proteoglykane und Glykoproteine, die lösliche Komponenten aus Plasma und Endothel enthalten und Teil der Endothelbarriere sind. Gefäßentzündungen führen zum Abbau der endothelialen Glykokalyx, was wiederum mit einer veränderten Gefäßpermeabilität assoziiert ist.
Die Aktivierung von TLR2- und/oder TLR4-exprimierenden Zellen trägt zum Glykokalyxabbau bei. Eine Gefäßentzündung aktiviert ebenfalls die Enzyme Heparanase und Hyaluronidase, was zum Verlust der Glycocalyxkomponenten Syndecan-1 und Hyaluronsäure führt. Heparanase und Hyaluronidase werden zudem von aktivierten Thrombozyten exprimiert und freigesetzt und verstärken den Abbau der endothelialen Glykokalyx und der subendothelialen extrazellulären Matrix. Es ist unbekannt auf welche Weise das von Neutrophilen abgeleitete S100A8/A9 die NET-Bildung beeinflusst und anschließend die Aktivierung und Beteiligung von Thrombozyten an der Leukozytenrekrutierung, den Abbau der Glykokalyx und die Erhöhung der Gefäßpermeabilität moduliert und wird daher im Rahmen dieses Projekts untersucht.