Pilotprojekte
PP5
Immunreaktion nach Einsatz des kardiopulmonalen Bypass
Zusammenfassung
Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehören zu den häufigsten Erkrankungen unserer Gesellschaft. Die meisten chirurgischen Eingriffe für aortokoronare Bypass-Transplantationen und Herzklappenoperationen werden mit kardiopulmonalen Bypass-(CPB)-Systemen durchgeführt. Während und nach der Anwendung von CPB führt der Kontakt des Patientenblutes mit dem Fremdmaterial von CPB häufig zu einer unspezifischen, sogenannten aseptischen Entzündungsreaktion im Körper. Diese auch als „Post-CPB-Syndrom“ bezeichnete Entzündungsreaktion äußerst sich bei jedem Patienten klinisch sehr unterschiedlich.
In schweren Fällen kommt es zu einer überschießenden Immunreaktion, der eine Phase mit deutlich reduzierter Immunreaktion (=Hypoinflammation) folgen kann.
Der Verlauf der Hypoinflammation ist ein wesentlicher Faktor für schwere oder sogar lebensbedrohliche postoperative Komplikationen im Rahmen von Herzoperationen und darüber hinaus einer Vielzahl systemischer Entzündungssyndrome mit hoher intensivmedizinischer Relevanz (z. B. Lungenentzündung durch Blutkreislaufinfektion).
Zwischenüberschrift
Unsere vorläufigen Daten zeigen, dass beide Phasen durch ein ausgeprägtes Immunantwortprofil gekennzeichnet sind. Ziel dieser Pilotstudie ist es, die Entzündungsreaktion nach Anwendung des CPB bei herzchirurgischen Patienten zu charakterisieren. Mit diesem Wissen wäre es möglich – idealerweise noch vor der Operation – zu erkennen, bei welchen Patienten ein besonders hohes Risiko für eine postoperative Hypoinflammation besteht und gegebenenfalls therapeutisch einzugreifen.
Unser translationales Projekt zielt darauf ab, die Immunantwort auf einen externen aseptischen Reiz besser zu verstehen und damit den Grundstein für eine personalisierte Therapie zu legen